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Threema für die interne Kommunikation

Moderne Probleme erfordern moderne Lösungen. Trotz der immer wieder aufflammenden Diskussion um die Vertrauenswürdigkeit von Messenger-Diensten sind sie doch selbstverständliche und nicht mehr wegzudenkende Kommunikationsmittel in unserem Alltag geworden. Wir sind es gewohnt, dass wir schnell und unkompliziert Text-, Bild- und Sprachnachrichten mit einzelnen Kontakten oder – ratzfatz und kinderleicht erstellten – Gruppen austauschen können. Was privat normal geworden ist, vermissen viele im beruflichen Kontext. Aus Gründen des Datenschutzes und der Informationssicherheit sind Messenger-Dienste in Unternehmen und Behörden regelmäßig verboten und die Mitarbeitenden an E-Mails oder gar Faxe gefesselt. Eigenständige Lösungen, wie sie von einigen Branchen oder Behörden entwickelt wurden, scheinen zwar sicher, sind dabei aber mit einem abschreckenden Aufwand verbunden.

Eine der meiner Meinung nach besten Lösungen bietet nunmehr der Schweizer Anbieter Threema mit seinem neuen „Threema OnPrem“. Dabei handelt es sich um ein vollständig vom Verwender selbst gehostetes Threema. Die Nutzer können mit der vielleicht schon aus dem Privatleben bekannten Oberfläche arbeiten und die gleichen Funktionen nutzen, während die Datenverarbeitung vollständig in der Hoheit des Unternehmens bleibt.

Für den internen Betrieb im Unternehmen sind überschaubare Ressourcen erforderlich, die sich mit einem physischen oder virtuellen Linux-Server gut unterbringen lassen. Über die Kosten informiert der Anbieter derzeit nur auf Anfrage (www.threema.ch).

Konsequenterweise ist mit dieser Variante von Threema auch nur die ausschließlich interne Kommunikation möglich. Ein Austausch mit externen Nutzern oder einer anderen OnPrem-Instanz ist nicht möglich. Für einige Verwender mag das ein Nachteil sein, für Verantwortliche mit sehr hohen Ansprüchen an Sicherheit und Vertraulichkeit jedoch definitiv ein Vorteil.

Wer mit Threema sowohl intern als auch extern kommunizieren möchte, könnte in Threema Work eine Lösung finden. Der Funktionsumfang von OnPrem und Work identisch. Beide Versionen kommen mit einem MDM und einem „Management-Cockpit“ für die zentrale Administration und Nutzerverwaltung. Einziger Unterschied ist, dass Threema Work auf Servern des Anbieters in der Schweiz betrieben wird. Die Kommunikation mit Externen ist dadurch möglich, kann aber im Bedarfsfall auch technisch unterbunden werden.

Entscheidendes Argument für Threema ist die Möglichkeit, die App auch ohne Zugriff auf das Telefonbuch des Smartphones zu verwenden. So wird eine Datenübermittlung an Dritte, für die eine Rechtsgrundlage bestehen müsste und die Informationspflichten auslöst, vermieden. Der Kommunikationskanal muss dann über die Threema-ID hergestellt werden, die für sich genommen ein relativ starkes Pseudonym ist.

Stefan Effmert

Berater für Datenschutz und Informationssicherheit

Volljurist

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