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Schwachstellen in E-Mail-Signaturprüfung bei Verschlüsselungsstandards S/MIME und OpenPGP

Sicherheitsforscher der Fachhochschule Münster und der Ruhr-Universität Bochum haben herausgefunden, dass E-Mail-Signaturen mit den Verschlüsselungsstandards S/MIME und OpenPGP bis vor kurzem leicht zu fälschen waren. Unsignierte E-Mails wurden fälschlicherweise als signiert und damit als vertrauenswürdig angezeigt. Betroffen ist dabei die Signaturprüfung, nicht jedoch die Erstellung der Signatur.

 

Signaturen von E-Mails sollen dem Empfänger anzeigen, dass die E-Mail vom Absender kommt (Authentizität) und nicht manipuliert wurde (Integrität). Die Schwachstellen haben es Angreifern ermöglicht E-Mails so zu verändern, dass die Authentizität und Integrität der Nachricht beim Empfänger nicht gewährleistet werden konnte.

 

Ein Angreifer konnte beispielsweise bei einer gefälschten E-Mail mit ungültiger Signatur eine weitere Nachricht mit gültiger Signatur mitschicken. Die E-Mail-Programme prüften dann die Signatur der zweiten Nachricht, zeigten jedoch die gefälschte Nachricht an, sodass es für den Empfänger so aussah, als hätte die Nachricht eine gültige Signatur.

 

Die Forscher haben die Entwickler der E-Mail-Programme vor der Veröffentlichung informiert, sodass entsprechende Updates zur Verfügung gestellt werden konnten. Die Verschlüsselungsstandards S/MIME und OpenPGP können daher nach Einschätzung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) weiterhin verwendet werden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die E-Mail-Software durch regelmäßige Updates auf dem neuesten Stand gehalten werden muss und aktive Inhalte (wie die Ausführung von HTML-Code und das Nachladen externer Inhalte) deaktiviert werden müssen.

 

 

 

Julia Eisenacher

 

Consultant für Datenschutz

 

Juristin (Univ.)

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